Informatives


Betriebstechnik und HAM-Spirit im Amateurfunk

Liebe CB-Funker, die ihr zum Amateurfunk gekommen seid ... 
Etwas ganz Wichtiges zuerst: CB-Funk-Ausdrücke (s. u.) sollten nicht in den Amateurfunkdienst übernommen werden.
Da haben sich historisch andere Begriffe etabliert, die von "Newcomern" erlernt und auch angewendet werden sollten.
Ein sonst schnell entstehendes Negativ-Image des neuen Funkamateurs, bei langjährigen Funkamateuren, kann neue Kontakte zu Funkfreunden erschweren.
Dies ist wohl in jeder Fachgemeinschaft so und nicht Amateurfunkspezifisch. Daher auch kein Zeichen von Arroganz.
  

Grundsatz:

"Mehr Hören als Senden"
Der Erfolg (z.B. DXCC-Länderstand, seltene Calls) wird dem Recht geben, der das i. d. R. beherzigt.
 

Phonie:

Im Bandplan informieren, ob die beabsichtigte Nutzfrequenz für andere Betriebsarten wie FAX, SSTV, PR, RTTY, AMTOR, Spezialsegmente für QRP, Notfunk usw. empfohlen ist. Nur so ist ein rücksichtsvolles Miteinander möglich.
Ca. 1-2 Minuten die Frequenz, auf der man senden möchte, beobachten  ("Reinhören!"). 
Dann erst (Deutsch) "Allgemeiner Anruf" (Englisch) "CQ" rufen!  Nicht: Seekuh oder Zehkuh o.ä.
Zwischen den Funk-Durchgängen unbedingt sog. Umschaltpausen lassen.
  

CQ-Ruf:

Mehr das eigene Rufzeichen nennen (dieses auch Buchstabieren) als Minutenlang ein "CQ...CQ". 
Die Bandangabe (CQ 10-m oder CQ Ten) kann entfallen, da meist kein Detektorempfänger mehr benutzt wird und die Displays an den Geräten auch relativ genau die Frequenz anzeigen.
 

Das QSO:

Ob ein "Du" oder "Sie" in der Anrede benutzt wird, bestimmt immer der anrufende QSO-Partner. Wenn dieser das "Sie" bevorzugt, wird man ihn nicht belehren wollen und stellt sich darauf ein!
Im Englischen braucht man sich diese Gedanken nicht zu machen...
Banalitäten, Phrasen und "lautes Denken" und Kraftausdrücke im QSO möglichst vermeiden.
Es darf heute alles gesagt werden, aber m u s s  man es auch unbedingt?
Funkamateure sind Menschen mit Stärken und Schwächen, wie der "Rest" der Gesellschaft.
Aber nicht jeder hat das Privileg seine Meinung weltweit, LIFE zu Gehör zu bringen.
Er erreicht meist mehr Zuhörer, als ein Chatraum im Internet fassen kann!
 

1. Durchgang:

Sehr kurz          - Da ja man ja noch keinen Rapport bekommen hat, also z.B.:
                           Signalrapport (RS), Vornamen, QTH, (DOK), TX/RX, Antenne
 

2. Durchgang:

Ausführlich       - Be- und Anmerkungen, Fragen beantworten, Wetterbericht und  Unwichtiges.
 

3. Durchgang:

Verabschiedung - Zumindest als erster Versuch!
Kann sehr gern bis zum x-ten Durchgang gehen (HI).
 

Grundsätzlich:

Eine häufige Unsitte ist das Aufzählen von Firmennamen - der Hersteller genutzter und sonst noch vorhandenen Technik im Shack-  vom Mikrofon bis zur Antenne, bei jedem neuen Funkpartner.
Auch ellenlange Durchgänge von selbsternannten Predigern, bei denen man nichts Wichtiges versäumt, wenn man auch das Shack einige Zeit verlässt, sind nicht unbedingt "HAMlike".
 

Runden-QSOs:

Beim Einstieg erst Überblick über Anzahl der Teilnehmer (Liste) und die Gesprächsthematik verschaffen. Beteiligung nur anstreben, wenn ein eigener Beitrag zur Diskussion sinnvoll ist.
Das vollständige Rufzeichen nennen (Prefix und Suffix). Vielleicht will ein SWL mitschreiben...
Mikrofonweitergabe in der Reihenfolge der Auflistung der Stationen.
Nicht "reinrufen", wenn die Runde bereits in Auflösung ist.
Das wäre eine unnötige Nötigung! (HI)
  

DXpeditionen:

Alle relevanten Daten vorher mitschreiben: Rufzeichen, Manager, Name usw.
Split-Funktion aktivieren TX-Frequenz festlegen. Dann nur Empfangsmässig auf die Sendefrequenz des DX-OPs gehen.
Niemals beim "Split-Betrieb" auf dessen Sendefrequenz rufen. Für die QSO-Partner ist das QSO dann zumeist verloren!
Das QSO kurz halten. Den Betriebsdienst der Station beobachten und sich dem "QSO-Stil" des DX-Operators anpassen.
Grundsätzlich bestimmt der DX-OP das Geschehen! Ist einfach so!!!
Keine eigenen Daten ausser Rufzeichen und Rapport nennen, keine Fragen stellen oder gar irgendwelche Wünsche zum Band- und Modewechseln äußern. Nicht etwa das eigene QTH und Namen buchstabieren! (alles schon gehört...)
Einige "Mitrufer" weltweit sollen schon Herzinfarkte wegen solcher Trottels bekommen haben die meinen, wesentliche Grundsätze im "DX-Geschehen" nicht beachten zu brauchen. Auch wenn man nicht gehört oder angenommen wird...
Kein "Trägerstellen/Tuning" oder Bemerkungen auf Sendefrequenzen von DX-Stationen aus Frust, Bosheit, Dummheit.
Amateurfunk ist ein Hobby, ein sehr schönes, und sollte es für alle Funkpartner sein. Das funktioniert mit "HAM Spirit".
 

DXCluster:

Segen = Rufzeichen/Frequenz/Betriebsart-Informationen über Funkaktivitäten auf den Bändern, und das in Echtzeit.
Fluch  = Verhaltensweisen durch nicht vorhandenen "HAM Spirit" (wohl unbedarfter OPs) die unnötigen Frust erzeugen.
Daher:
Nicht jedes erfolgreiche QSO mit irgend einer Station im DXCluster-Netz weltweit bekannt machen.
Keine Calls der Teilnehmer von Orts-QSOs melden. Interessiert keinen! Nervt nur, erzeugt Datenmüll!
Nicht sich über das DXCluster als eigener Spot bei jedem QSO-Partner für das nette QSO bedanken.
Nicht das eigene Call als "Selfspotter" melden, um seine wichtige Anwesenheit zu dokumentieren.
     

Contest:

Funkwettbewerb als Leistungstest der eigenen Condition, der Funktechnik und Verständnis der Familie.
(Letztere, wenn als "Dauercontester" an vielen Wochenenden des Jahres nicht durchgehend verfügbar...)
Auch gut geeignet zur Verbesserung des aktuellen Länderstandes, Erfüllung von Diplombedingungen usw.
Schafft Erfolgserlebnisse, fördert Gemeinschaftsgefühl, kann positive Stresshormone erzeugen.
 


Hier noch...


Beispiele für Abkürzungen die in Fonie-OSO's häufig genannt worden:

AFU 

Amateurfunk

AMSAT  

Amateur Satellite Corporation

AMTOR

Amateur-Teleprinting

ARLL

Afu Club in USA

AWARD

Auszeichnung/Diplom

BEAM 

KW-Richtantenne

CQ

Allgemeiner Anruf (von engl.: Seek you = Suche Dich)

DXCC

DX Century Club Diplom

DX-NET

DX-Funknetz (mit Net-Control OP/Listenmacher)

EME

Erde-Mond-Erde Verbindungen

Green Stamp

1 US-Dollar ($)

HAM-Spirit

Geist der Fairness (dazu gehört auch, kein CW-QSO für einen Anderen OP "fahren"...)

Manager 

QSL bzw. Diplom-Vermittler

Pile up  

Gedränge um eine DX-Station

Rapport 

Übermittlung der RST-Beurteilung (Lesbarkeit, Signalstärke, Tonqualität)

SPLIT (Beispiel)

Die DX-Station sendet auf 14,195 MHz und empfängt zwischen 14,200 ... 14,250 MHz.
 

Begriffe die im Amateurfunk
verpönt sind:
Spargel, Break, Breake, Breaken, OW, Handgurke, die besten Zahlen (statt 73 o. 55), Zahlen (für Rapport), Nachbrenner,  Stehwelle, X-mal, Ziegel, Skip (für Rufzeichen), Rufnummer, u.ä. aus dem CB-Funk Jargon.
   
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