Diplome im
Amateurfunkdienst
Ein Diplom (englisch: Award) ist
eine Urkunde, die ein Funkamateur als Anerkennung
für Leistungen und Erfolge
im Hobby erwerben bzw. verliehen
bekommen kann.
Dabei unterscheidet man Diplome
für Wettkampfplatzierungen und Diplome für die Erfüllung
bestimmter Anforde-
rungen. Zum Beispiel Nachweis
von Funkkontakten mit Funkamateuren einer bestimmten Anzahl von Ländern,
Gebieten, Städten, Orten, Inseln oder Stationen, die zu besonderen
Anlässen "in der Luft" sind.
Dieser Nachweis
wird durch Bestätigungskarten (QSL-Karten) des Funkpartners, Kontestabrechnungen oder anderen, in Diplomausschreibungen geforderten
Dokumenten, geführt.
Auch die Bestätigung eines Logbuchauszuges des Antragstellers durch 2 andere
Funkamateure, (GCR-Liste)
die gewissermaßen als Bürgen für den Antragsteller
fungieren, kann anstatt QSL-Karten Vorlage ausreichen.
Diplome für Funkwettkämpfe
(Contest) kann man vom Veranstalter des Wettkampfs als Sieger bzw. Platzierter
in einer Teilnehmerklasse, einer
Betriebsart, eines Landes o. ä. verliehen bekommen.
Diplome geben Amateurfunkverbände
der Länder, Amateurfunkvereine, Ortsverbände oder Einzelpersonen heraus.
Die Kosten
sind, wie Aussehen, Wertung bzw. Bewertung unter den Funkamateuren, sehr
verschieden.
Die ersten Online-Diplome, die über das
Internet beantragt werden, wie das deutsche LDK-Diplom
tragen dem
Gedanken des QSL-losen Erwerbs Rechnung. Projekte wie das LotW (USA) und
geplante DCL2 (Deutschland)
vergleichen, ob 2 teilnehmende Stationen eine Verbindung miteinander hatten.
Somit kann diese Verbindung
bestätigt werden und die Beantragung von Diplomen ist auch ohne QSL-Karten
Tausch möglich.
Im Grunde sind Diplome eine
Bestätigung des Könnens und Wirkens eines Funkamateurs
und werden meist im
Shack (Funkbude) des Funkamateurs dem staunenden Besucher als wertvoller Wandschmuck
ins Auge fallen!
DM2FDO
Aus einem Vortrag im Jahre 1996 von Rico Bamert, HB9WNA, in der Sektion Luzern des USKA:
1. Leistungsdiplome (z.B. DXCC, 5-Band-DXCC)
Leistungsdiplome verlangen Geduld, gute Betriebstechnik, eine mindestens "durchschnittliche" Ausrüstung,
RX/TX und Antenne sowie etwas Glück, dass gearbeitete Länder mittels QSL-Karten auch bestätigt werden.
Die formellen Anforderungen sind meist streng, es erfolgt eine genaue Prüfung des Antrages.
2. Gemeinnützige Diplome (z.B. Aktion Sorgenkind, Krebshilfe)
Bei diesen Diplomen steht der "gute Zweck" im Vordergrund. Die Diplome sind meist einfach zu bekommen.
Die Beiträge für das Diplom werden ganz oder vorwiegend gemeinnützigen Institutionen überwiesen.
3. Gefälligkeitsdiplome (z.B. Affendiplom)
Es sind in der Regel keine grossen Anforderungen gestellt, es geht mehr um die Freude an der Sache oder
um eigentliche "Plauschdiplome". Erwähnt wurde das sogenannte "Affendiplom", das man erhält, wenn man
5 Funkamateuren half, auf dem Dach an einer Antenne zu arbeiten.
4. Spezial-Diplome (z.B. MG5)
Bei diesen Diplomen geht es in der Regel darum, vorgegebene Bezeichnungen oder Wahlsprüche mittels den
Präfixen (erste Zeichen – z.B. HB9) oder Suffixen (letzte Zeichen) von Rufzeichen zu bilden.
Je nach geforderten Zahlen- und Buchstabenfolgen kann es sehr schwierig sein, solche Diplome zu arbeiten.
5. Long-Drinks
Long-Drinks sind die eigentlichen Ärgerdiplome. Gemäss HB9WNA gibt es eine ganze Anzahl von Diplomen,
die zwar ausgeschrieben werden, zum Leidwesen der Antragsteller jedoch trotz Erfüllung der Bedingungen
und trotz Einzahlung der Gebühren nie ausgestellt werden. Das ewige Warten benötigt deshalb "Long-Drinks"! |